Zu Mallorcas nördlichstem Zipfel Cap de Formentor führt eine 18 km lange Straße – erbaut auf einer Felsformation, die wie ein riesiger Steg mitten ins Meer hinein ragt. Sie ist ein Meisterwerk des italienischen Straßenbauingenieurs Antonio Paretti Coll, der auch die spektakuläre Straße „Sa Calobra“ (die Natter) an der Westküste konstruiert hat. Hier ist der Weg das Ziel. Wo Sie unterwegs unbedingt anhalten sollten.
Cap de Formentor – Karte und Lage
Das Cap de Formentor befindet sich an der Nordspitze von Mallorca und gehört zur Gemeinde Pollença.
Mirador des Colomer
Die Landstraße PM-221 in Richtung Cap de Formentor beginnt in Port de Pollenca. Nach etwa fünf Kilometern erreichen Sie den „Mirador des Colomer“. Auf dem großen Parkplatz können Sie bequem Ihren Wagen abstellen und über einen etwa 500 Meter langen gepflasterten Weg zum äußersten Zipfel des Aussichtspunktes spazieren.
Sie passieren dabei ein Denkmal, das die Mallorquiner dem genialen Straßenbauingenieur Paretti gesetzt haben. Wenn Sie die Rundterrasse erreicht haben, genießen Sie einen atemberaubenden 360 Grad-Panorama-Blick aus 200 Metern Höhe über dem Meer. Im Westen können Sie über die kleine „Punta la Nao“ hinweg zur steilen „Punta de la Troneta“ schauen.
Im Osten erstrecken sich die steilen Abhänge von „Los Farollones“ mit der vorgelagerten „Isla Colomer“. Bei schönem Wetter gelingen auch Hobby-Fotografen postkartentaugliche Fotos – die Motive sind einfach überwältigend! Schwindelfreie fahren nach diesem Erlebnis noch die steile Straße an der anderen Seite des Parkplatzes hoch. Sie führt zum ehemaligen Wachturm „S`Atalaya d`Albercutx“, den man übrigens auch besteigen kann.
Hotel Formentor
Jetzt ist Zeit für ein Kaffee-Päuschen und ein erfrischendes Bad! Etwa bei Kilometer 8,5 zweigt eine Straße rechts zum altehrwürdigen Hotel Formentor ab. Die 1929 vom Argentinier Adam Diehl erbaute Nobelherberge für internationale VIP`s gehört fast schon zum Sightseeing-Programm.
Von Winston Churchill über Soraya bis hin zu Charlie Chaplin und Audrey Hepburn: Im Formentor nächtigte alles, was international Rang und Namen hatte. Das von dichtem duftigen Aleppokiefernwald umgebene Fünf-Sterne-Haus war während des spanischen Bürgerkriegs sogar Treffpunkt von systemkritischen Intellektuellen.
Nach dem zweiten Weltkrieg ging das Hotel leider insolvent. In den 60er Jahren eröffnete es wieder und wurde 1991 schließlich von einer Immobiliengesellschaft gekauft, die an den Glanz von einst anknüpfte. Neben dem Hotel liegt die traumhaft schöne Bucht „Cala Pi de la Posada“, umrandet von schattenspendenden Pinien.
Früher durften in diesem Paradies nur Hotelgäste baden, heute ist der helle Sandstrand erfreulicherweise allgemein zugänglich.
Cala Figuera
Zurück auf der PM-221 in Richtung Cap de Formentor, sehen Sie etwa bei Kilometer 12 eine Abzweigung zur Romantik-Bucht „Cala Figuera“. Wenn Sie sich mit dem Auto über den etwa 1400 Meter langen und recht holprigen Pfad trauen, erreichen Sie am Ende einen Parkplatz.
Von hier führt eine Treppe zur Playa. Der Strand ist etwa 50 Meter lang und etwas steinig. Was Sonnenanbetern an Liege-Komfort fehlt, macht die Bilderbuch-Kulisse aber garantiert wett: Türkisblaues Wasser und rundherum schroffe Felsen.
Faro de Formentor
Am Cap de Formentor thront seit 1862 ein Leuchtturm. Bei klarer Sicht können Sie von dieser erhabenen Position im Osten Menorca erkennen, im Westen Cala Figuera und im Süden Alcúdia. Einen Blick nach unten sollten nur Schwindelfreie wagen, denn die Steilküste liegt 300 Meter über dem Meer. Tipp: Windjacke mitnehmen! Hier weht meist eine steife Briese!
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