Das idyllische Bergdorf Biniamar gehört mit seinen ca. 400 Einwohnern zu den Kleinsten von Mallorca. Hier kann noch immer das authentische Dorfleben und die schon fast in Vergessenheit geratene Ruhe und Idylle genossen werden.
Inhaltsverzeichnis:
Biniamar ist eines dieser schnuckeligen Dörfer Mallorcas, in denen man noch das echte mallorquinische Leben genießen kann. Nach einem Kaffee auf dem Dorfplatz genießt man einen kleinen Spaziergang durch die mit alten Steinhäusern umsäumten malerischen Straßen.
Der kleine Marktplatz in der Mitte des Dorfes mit seinen traditionell mallorquinischen Bauwerken strahlt direkt ein wenig Romantik aus. Auch gibt es eine kleine Kirche direkt am Platz.
In Biniamar findet sich auch ein echter Geheimtipp, der selbst vielen Mallorquinern nicht bekannt ist. Denn nicht nur in Son Servera gibt es eine unvollendete Kirche, sondern auch in Biniamar befindet sich eine solche. Diese konnte aus Mangel an liquiden Mitteln nicht fertiggestellt werden. Heute befindet sich im Inneren der Església Nova (Neue Kirche) ein Sportplatz. Skurril, aber nett anzusehen.
Bei meinem Besuch in Biniamar bin ich in dieser Kirche auch mit sehr freundlichen Dorfbewohnern ins Gespräch gekommen. Diese erzählten mir, dass auch regelmäßig Konzerte, Theaterstücke und andere Events in der „Kirche ohne Dach“ stattfinden. Meiner Meinung nach ist dies ein typisches Beispiel dafür, wie auf Mallorca die Not zur Tugend gemacht wird. Den Umgang mit der nicht fertiggestellten Kirche empfinde ich als sehr pragmatisch.
Über Biniamar ist nicht wirklich viel Historisches bekannt. Ich denke, es existiert kaum ein Dorf auf Mallorca, über welches es so wenige alte Aufzeichnungen gibt. Es scheint aber sicher zu sein, dass das Dorf in Form einer kleinen Siedlung zur Zeit der Besatzung der Araber um 1200 entstanden ist. Auch scheint der Name entweder von „Bani ahmar“ (Kinder der Roten) oder von „Bani Ammar“ (ein Name) aus der arabischen abzustammen. Ich sage immer spaßeshalber „Bin i am mar“ (Bin ich am Meer) – aber dies wird dann wohl doch nicht der Ursprung sein. (zumal es ja ein Bergdorf ist)
Auch wenn es wenige Überlieferungen gibt: Fest steht, dass die Haupteinnahmequelle der Bewohner schon immer die Landwirtschaft gewesen ist. Später wurde sich in der Region auf die Produktion von Olivenöl konzentriert und im 19 und 20. Jahrhundert wurde Biniamar ein wichtiger Produzent von Kalk. Kalköfen sind noch immer in und rund um Biniamar zu finden.
Die kleine zauberhafte Kirche Santa Tecla de Biniamar wurde im 17. Jahrhundert erbaut und knapp 200 Jahre später erweitert und komplett renoviert. Schon vom Marktplatz aus kann man den recht einfachen Bau aus Naturstein erblicken. Das Innere der Kirche besteht aus barocken Gewölben. Auch wenn die Kirche recht einfach wirkt, passt sie perfekt zum romantischen Marktplatz mit seinen drei Bars, von denen man einen prächtigen Blick auf die Kirche hat. Der Name Santa Tecla bezieht sich im Übrigen auf eine Reliquie aus Tarragona um diese für die Befreiung Mallorcas von den Arabern zu ehren.
Adresse: Plaça Major, 1, 07369 Biniamar, Illes Balears
Die Pfarrkirche Immaculada Concepció (übersetzt: Unbefleckte Empfängnis) oder auch als Església Nova (auf Spanisch: Iglesia Nueva) ist eine unvollendete Kirche ohne Dach. Verwundert reibt man sich die Augen, wenn man das Bauwerk sieht und einem klar wird, wie die Kirche genutzt wird. Von innen ist die Kirche komplett asphaltiert und es befinden sich neben Basketballkörben auch Tore in der Kirche, die zum Fußballspielen einladen.
Aber nicht nur Sportbegeisterte profitieren in dem Dorf von diesem Bauwerk. Der Altar wurde zu einer Bühne umfunktioniert. Dort finden regelmäßig Theateraufführungen und Konzerte statt. Tatsächlich ist die Església Nova eine Kirche, die tatsächlich der Gemeinde zugutekommt.
Alles begann zu schön, um wahr zu sein. Das Grundstück wurde gestiftet und der Politiker Antoni Maura organisierte eine Spende Höhe von 100.000 Peseten. Also plante der Architekt Guillem Reynés die neugotisch inspirierte Kirche mit einem Schiff mit vier Kapellen auf jeder Seite. Der Grundstein der Kirche wurde 1910 gelegt. Und dann ging nach wenigen Jahren das Geld aus. Es gibt Gerüchte, dass Antoni Maura weitere 100.000 Peseten von der Regierung erwirkte. Das Geld erreichte jedoch nie das Ziel und so wurden die Arbeiten an der Kirche bis auf Weiteres eingestellt.
Noch heute gibt es Bemühungen, das Bauwerk doch noch eines Tages fertigzustellen. Meiner Meinung nach sollte man es aber dabei belassen, denn heute hat Biniamar eine Kirche, die besonderer nicht sein könnte. Fertiggestellt wäre es nur eine zweite Kirche in einem Dorf mit 400 Einwohnern.
Adresse: Carrer Sant Pau, 5, 07369 Biniamar, Illes Balears
Obwohl der städtische Friedhof an sich nicht wirklich eine Sehenswürdigkeit ist, sollte man ihn doch einmal besucht haben. Denn der Weg zum Friedhof ist wunderschön. Wie in Pollença steigt man unzählige Treppen hinauf, um dann auf dem kleinen Friedhof anzukommen. Dort wirft man dann einen Blick rein und wird feststellen, dass der Blick nach unten auf das Dorf noch viel schöner ist.
Der kleine Markt findet jeden Mittwoch zwischen 08:00 und 13:00 auf dem Plaza Major (Plaça Major de Biniamar) statt. Dort können Obst, Früchte, Pflanzen und Blumen sowie auch Kleidung und Schuhe gekauft werden.
In Biniamar existieren drei Restaurants und Bars. Auch wenn Radfahrer gerne mal eine Pause im Dorf einlegen, werden die Restaurants in der Regel von den Einheimischen genutzt. Dementsprechend kann man in Biniamar noch immer traditionelle Kost zu recht günstigen Preisen bekommen. Früher gab es noch das über Biniamar hinweg beliebte Sa Mina. Leider musste dieses jedoch vor einigen Jahren die Türen schließen.
Das Mayorga ist ein uriges traditionelles Restaurant, welches insbesondere bei den Einheimischen sehr beliebt ist. Auch was die Inneneinrichtung betrifft, geht es hier absolut rustikal zu. Das absolute Highlight auf der Karte ist das Spanferkel. Das Mayorga befindet sich am Plaça Mayor 3 mit direktem Blick auf die Santa Tecla de Biniamar.
Neben der Bar Mayorga gibt es noch das Café Sa Quintana und die Bar SA Tafona. Meine Empfehlung ist jedoch das Mayorga.
Bis vor kurzem existierte in Binamar noch ein kleines Hotel. Dieses wird allerdings zurzeit vollständig renoviert und ist geschlossen. Man findet aber in den Nachbardörfern Lloseta, Selva, Caimari, Inca und Manacor de la Vall genug Unterkünfte, die zum Teil fußläufig erreichbar sind.
Kleines Hotel in Lloseta - Fahrtstrecke 1,8 km (4 Minuten)
Das kleine familiengeführte Adults Only Hotel liegt ruhig gelegen im Zentrum von Lloseta. Von dort aus erreicht man Biniamar zu Fuß in etwa 20 Minuten. Das Hotel verfügt über alle üblichen Annehmlichkeiten wie eine schöne Terrasse und gut ausgestattete Zimmer mit Klimaanlage, Safe, Minibar, TV und eigenem Bad mit Dusche. Im Ca'n Bestard können Fahrräder nicht nur sicher abgestellt, sondern auch gemietet werden.
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Hotel in Manacor de la Vall - Fahrtstrecke 3,5 km (6 Minuten)
Im 4-Sterne-Hotel Turixant in Manacor de la Vall kann echtes mallorquinisches Leben genossen werden. Viele traditionelle Elemente, wie z. B. eine alte Ölmühle, konnten in dem traditionellen Landhaus erhalten werden. Das Hotel ist sehr gut ausgestattet und verfügt nicht nur über einen herrlichen Garten, sondern auch über einen schönen Pool mit Holzdeck. Auch wird dem Autofahrer ein kostenloser Parkplatz geboten.
Alle Zimmer verfügen über eigenes Bad mit Dusche und Klimaanlage und Heizung. Wem die Ruhe einmal zu entspannend wird, der begibt sich in dem Hotel einfach in die Pianolounge oder ins hauseigene Restaurant, in dem Spezialitäten serviert werden.
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Boutique-Hotel in Selva - Fahrtstrecke 4,5 km (8 Minuten)
Das 4-Sterne-Hotel Can Cota Boutique im Bergdorf Selva kann nicht nur mit wundervollem Blick bis auf die Bucht von Alcúdia punkten. Es bietet nahezu jeden Luxus für einen herrlichen Urlaub. So gibt es zwei Außenpools (davon ein Infinity-Pool), eine Sauna sowie Dampfsauna und viele weitere Annehmlichkeiten wie einen Fahrradabstellraum, ein Fitnesscenter, ein Spielzimmer, eine Bar, einen kostenlosen Parkplatz und vieles mehr.
Die Zimmer sind hell und modern gestaltet und bieten neben Klimaanlage, TV und WLAN einen herrlichen Blick auf den Garten. Selbstverständlich hat jedes Zimmer sein eigenes Bad mit Dusche oder Badewanne mitsamt Haartrockner.
Meiner Meinung nach ein herrliches Hotel im ursprünglichen Bergdorf Selva.
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Stadthotel in Inca - Fahrtstrecke 5 km (9 Minuten)
Das Can Guixe liegt mitten im Stadtkern von Inca, der drittgrößten Stadt Mallorcas. Dieses typische Stadthotel kann man den üblichen Annehmlichkeiten eines kleinen Stadthotels aufwarten. So ist jedes Zimmer mit Safe, Flachbild-TV, Schreibtisch und eigenem Badezimmer ausgestattet. Besonders hervorzuheben ist die gute Lage mitten im Stadtzentrum, direkt am Marktplatz. Allerdings kann es in den Morgenstunden an Markttagen bei geöffnetem Fenster so auch ein wenig lauter werden. Besonderes Highlight des Hotels ist wohl die hübsche Dachterrasse, auf der man sich entspannen kann.
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Das übersichtliche Dorf Biniamar ist schnell entdeckt. Aber auch das Umland hat vieles zu bieten. Biniamar ist ein exzellenter Ausgangspunkt, um Wanderungen zu unternehmen. Direkt ans Dorf grenzend findet man sich in purer Natur und kann die Flora und Fauna des Traumuntana Gebirges genießen. Wer nicht so weit gehen möchte, der besucht einfach die 500 Meter entfernte Ermita de la Reconciliació oder den nahegelegten stillgelegten Steinbruch. Auch ist Biniamar bei Radsportlern sehr beliebt, denn von Biniamar aus kann man nahezu jeden Ort im Tramuntana gut per Fahrrad sportlich erkunden.
Wer ein paar Tage länger in Biniamar verbringt, sollte unbedingt die kleinen Nachbardörfer Selva, Manacor de la Vall und Caimari besuchen. Auch hier wird noch immer das ursprüngliche Dorfleben zelebriert und man kann viel über die traditionelle Produktion von Olivenöl erfahren. Und wer einmal ein paar Adrenalin getränkte Stunden verbringen möchte, der begibt sich auf die 3,7 km entfernten Paintball-Anlage in Lloseta.
Ob aus Richtung Palma, oder aus Richtung Alcúdia kommend verlässt man die Ausfahrt Lloseta der Autobahn Ma13. Dort überquert man die Autobahn in Richtung Lloseta. Im dritten Kreisverkehr biegt man dann in der ersten Ausfahrt nach Lloesta ab und durchquert immer geradeaus den Bahnhof passierend das gesamte Dorf bis man am Ende des Dorfes auf eine Kreuzung stößt. Dort biegt man links auf die Ma-2113 ab und folgt dieser, bis man ins malerische Bergdorf Binimar kommt.
Vom Bahnhof in Lloseta aus sind es zu Fuß 1,9 km für die etwa 22 Minuten benötigt werden. Es gibt verschiedene Wege, die zu Fuß genommen werden. Entweder man folgt der Route analog der oben beschriebenen Auto-Strecke, oder aber man nimmt den hübscheren Weg durchs Dorf. Dabei steigt man aus dem Bahnhof aus und durchquert das gesamte Dorf durch die gegenüberliegende Fußgängerzone, bis man zum Estadi Lloseta gelangt. Dort angekommen folgt man dann rechts dem Camí es Puig bis man in Binimar angekommen ist.
Die Kosten mit dem Taxi nach Biniamar betragen mit dem Taxi von Palma Zentrum aus je Weg zwischen 38,30 € und 43,50 €. Vom Flughafen aus sind es etwa 5 € mehr.
Meiner Meinung nach sollte jeder zumindest einmal die unvollendete Pfarrkirche Església Nova besucht haben. Es hat schon etwas Bizarres, aber auch Pragmatisches, diese unvollendete Kirche der Dorfgemeinde als Sport- und Veranstaltungsplatz zur Verfügung zu stellen.
Ich bin erst vor kurzem von Lloseta nach Biniamar gewandert (na ja, eigentlich ist es eher ein kurzer Spaziergang) und kann sagen, dass die umgebene Natur wirklich traumhaft ist. Dementsprechend kann ich Biniamar auch Wanderern und Fahrradfahrern ans Herz legen. Orte wie dieser haben noch etwas Ursprüngliches zu bieten, wie man es leider nicht mehr allzu oft auf Mallorca findet.