Die circa 40 km lange entspannende Radtour durch das Landesinnere Mallorcas ist eine Rundtour beginnend in Port de Alcudia und führt über Muro und Sa Pobla wieder zurück zum Ausgangspunkt. Diese Tour könnte auch die Tour der Windräder heißen. Überall in der Ebene Es Pla sieht man diese zu Hauf.
Muro ist ein kleiner Ort im Dreieck zwischen Alcúdia, Can Picafort und Inca. Die hier vorgeschlagene Tour führt durch die nördliche Ebene Es Pla, die vor allem landwirtschaftlich genutzt wird. Die einst vom Wind angetriebenen Schöpfräder, die überall zu sehen sind, sind allerdings schon lange durch Elektro- oder Benzinpumpen ersetzt worden. Große Sehenswürdigkeiten sind auf diese Tour nicht zu erwarten, doch kann man hier Ruhe und Entspannung im wahrsten Sinne des Wortes erfahren. Während die Orte an der Küste touristisch voll erschlossen sind, hat der kleine Ort Muro seinen Charmen erhalten können.
Auf dieser Tour erlebt man das ländliche Leben Mallorcas noch so, wie es vor fünfzig oder hundert Jahren gewesen sein mag. Auf den Gehöften wird zum großen Teil noch Landwirtschaft betrieben, was in anderen Teilen Mallorcas durchaus nicht mehr üblich ist. Viele Fincas werden inzwischen von Deutschen, Briten, Amerikanern, Niederländern und Residenten aus anderen Ländern dieser Erde bewohnt. Seitdem man versucht, eine deutsche Partei auf Mallorca zu gründen, besinnen sich die Mallorquiner wieder auf ihre eigene Tradition, denn die Angst vor Überfremdung und vor dem Verlust der eigenen Identität geht bei vielen Bewohnern der Insel um. Sehenswert in Muro sind die Ortskirche San Juan Bautista und das Museo Etnológico, in dem typisches ländliches Mobiliar der Insel und eine komplett eingerichtete Apotheke zu sehen sind.
Ausgangspunkt der Tour ist der Passeig Maritim in Port d´Alcúdia. Zunächst geht es auf der Ausfallstraße nach Can Picafort, etwa 10 Kilometer an der Küstenstraße entlang. Auf der rechten Seite liegt der Naturpark von S´Albufera. Hinter dem Campingplatz auf der rechten Seite heißt es rechts abbiegen, und gleich die erste wieder rechts. Nun schlängelt sich die Straße durch Mandelhaine und Orangenplantagen, der Duft der letzteren betört in der Blütezeit die Sinne. Ab und zu sind Gehöfte zu erkennen, Hunde bewachen die Anwesen und bellen zur Begrüßung und Warnung zugleich. Ein Schopfrad mit Windmühlenflügeln säumt den Weg. Nach 5 Kilometern, ein zweites Windrad ist schon auf der rechten Seite in Sicht, biegt man nach links auf eine schmalere Straße und gelangt nach Muro. Hinter der Kirche bieten zwei Cafés die Möglichkeit einer kurzen Rast.
Eine gute Stunde sollte man für den Besuch des Völkerkundemuseums schon einplanen. Es ist übrigens im Gewirr der vielen Einbahnstraßen Muros recht schwer zu finden.Schilder weisen zwar darauf hin, sind aber an Autofahrer gerichtet. Eine kurze Schiebestrecke gegen eine Einbahnstraße ist zu empfehlen.
Selbst wenn das Museum geschlossen ist, lohnt ein Blick in den Innenhof mit Olivenpresse und Ziehbrunnen.
Nach 5 Kilometern ist der kleine Ort Sa Pobla mit seinem beschaulichen Marktplatz, der von Bäumen umstanden ist, und seiner Kirche aus dem 14. Jahrhundert erreicht. Die Sehenswürdigkeiten liegen links der Straße. Man hält sich aber, um nach Port Alcúdia zu kommen, rechts und radelt nun 9 Kilometer schnurstracks durch die Huertas de La Puebla Richtung Port d´Alcúdia. Am Ende der befestigten Straße erreicht man Las Gaviotas und hält sich dann links, um zum Ausgangspunkt zurückzukommen.
Routenbeschreibung:
Port d´Alcúdia – Richtung Ca´n Picafort 9 Kilometer, rechts am Campingplatz – erste Straße wieder rechts, dann 5 Kilometer der Straße folgen – links abbiegen und 5 Kilometer bis Muro – in Muro, die Kirche auf der rechten Seite lassend – 5 Kilometer nach Sa Pobla – in Sa Pobla rechts nach Platja d´ Alcúdia – 9,5 Kilometer – dann links zurück nach Port d´Alcúdia weitere 4 Kilometer.
Strecke:
Keine größeren Steigungen, nur vor den Ortschaften im Landesinneren, da alle Orte auf Hügeln liegen. Gut befestigte Straßen, allerdings einige mit Schlaglöchern. Eine normale Kondition reicht, die Tour ist nicht besonders schwierig; vor Muro geht es allerdings recht steil bergauf. Die Tour ist ganzjährig zu empfehlen.
Diese Route veröffentlichen wir mit freundlicher Genehmigung von Hayit Medien. Sie ist ein Auszug aus dem neuen Guide: Rad-Touren spezial: Mallorca (16 Routen, Tipps, detaillierte Karten und zahlreiche Fotos auf 118 Seiten, 16,95 Euro, Hayit, Köln 2006, ISBN 3-87322-068-7).