Auf traditionellen Märkten geht`s um mehr als ums pure Einkaufen: Die Einheimischen pflegen dort gern ihre sozialen Kontakte, die Touristen bekommen spannende Einblicke in den Alltag der Einheimischen. Vermutlich deshalb werden historische Markthallen in den Reiseführern als Sehenswürdigkeiten gehandelt. Und natürlich, weil ein Marktbesuch mannigfaltige Genüsse für alle Sinne verspricht.
Besonders im Herbst sind die Auslagen auf Palmas Märkten eine Augenweide! Zu keiner anderen Jahreszeit ist das Produkt-Portfolio so bunt und üppig. Stolze drei Markthallen hat Mallorcas Metropole zu bieten: Santa Catalina, Olivar und Pedro Garau. Fangen wir mit dem Mercat Olivar an:
Mercat de l’Olivar
Palmas Markthallen sind wohl die bekanntesten der Insel. Die größte unter ihnen, der Mercat de l’Olivar liegt an der gleichnamigen Placa und hat Montag bis Samstag von 9.00 Uhr bis 14.30 Uhr geöffnet. Vereinzelte Stände verkaufen auch bis 16.00 Uhr.
Er ist mit Abstand der größte und berühmt für frischen Fisch und Meeresfrüchte. Über 40 Stände bieten maritime Spezialitäten wohlfeil. Von der riesigen Fischhalle, über eine Obst- und Gemüsehalle, bis hin zur Fleisch- und Wursthalle, ist hier alles zu finden, was das Herz begehrt. In der Gemüse- und Fleischhalle gibt es vier Bars, an denen man sich mit frisch zubereiteten Tapas stärken kann. Wem nach etwas mehr Ruhe beim Essen zumute ist, findet auf der zweiten Etage ein Restaurant. Heimischen Fisch sowie weitere Delikatessen aus dem Meer gibt es in der Fischhalle zu probieren und zu kaufen.
Die Markthalle wurde 1951 eröffnet, also für Gourmets ein sehr sehenswerter und traditionsreicher Ort.
Die Anreise ist auch für Autofahrer stressfrei, denn der Olivar verfügt über eine Tiefgarage, während sich die Parkplatzsuche bei seinen beiden Mitbewerbern gerade samstags problematisch gestaltet.
Ein detailliertes Portrait des Mercat de l’Olivar in Palma de Mallorca
Mercat Santa Catalina.
Der Mercat Santa Catalina liegt im ehemaligen Fischer-Viertel von Palma, auf der Plaça Navegació und hat Montag bis Samstag von 7.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet. Die Händler hier sind spezialisiert auf ihre Ware. Delikatessen aus der Gastronomie werden auf dem Markt von Santa Catalina vor nicht nur von Touristen sondern auch gern von Einheimischen häufig gekauft.
Früher kauften dort vor allem die Anwohner des ehemaligen Fischer-Viertels ein, heute gibt`s zahlreiche Stände mit spanischen und internationalen Delikatessen für Kunden mit gehobenen Ansprüchen. Santa Catalina ist zwar viel kleiner als der Olivar-Markt, doch gilt als top sortiert und spezialisiert. Wer ein Päuschen einlegen will, sollte in die älteste Bar der Halle „Frau“ einkehren dort geht es sehr authentisch zu, klasse schmecken die typisch mallorquinischen Tapas.
Weintrinker kommen in der Halle voll auf ihre Kosten, denn auf dem Santa Catalina-Markt wurde jüngst ein alter Brauch wiederbelebt: Einige Bodegas bieten den Vino direkt vom Fass an auf Spanisch „a granel“. Diese Vertriebsart weckt nicht nur schöne Erinnerungen an vergangene Zeiten, sondern sorgt auch für extrem günstige Preise. Angefangen hat damit der Winzer Andreu Villalonga mit seiner Bodega Ca`n Novell aus Binissalem.
Mercat Pere Garau.
Die Markthalle Pere Garau öffnet dienstags, donnerstags und samstags ihre Türen auf der gleichnamigen Placa schon um 6 Uhr morgens. Die Marktstände vor der Halle sind ab 8.30 Uhr verkaufsbereit.
Wein, Käse, Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse – die Köstlichkeiten hier stammen hauptsächlich von der Insel und sind saisonal. Im Vergleich zu den Delikatessen des Mercat de l’Olivar und Santa Catalina jedoch am günstigsten. Schnäppchenjäger sind auf dem völlig ungestylten Pedro Garau am besten aufgehoben. Er ist längst nicht so aufpoliert wie Olivar oder Santa Catalina, dafür umso ursprünglicher. Dienstags, donnerstags und samstags bieten Bauern ihre frisch geernteten Produkte im Außenbereich wohlfeil.
Deshalb kaufen auch insbesondere viele Einheimische sowie Restaurants auf diesem Markt weit weg vom Touristentrubel ein.
Dazwischen locken Stände mit Kleidung und anderen Utensilien. Eine wirkliche Struktur gibt es nicht, alles kommt irgendwie quer Beet daher. Für Multkulti-Ambiente sorgen die vielen Einwanderer im Viertel
Tipps zum Marktbesuch
Den perfekten Zeitpunkt, um gemütlich, ohne viel Tumult durch die Gänge der Markthallen von Palma zu schlendern, gibt es nicht. Um 8.00 Uhr morgens wird dort zum Teil schon deftig geschlemmt. Somit spielt die Uhrzeit keine große Rolle, jedoch sollten für einen ausgiebigen Spaziergang entlang der Marktstände zwei bis drei Stunden eingeplant werden. Während du an einer der zahlreichen Tapas-Bars schlemmst, die faszinierenden nationalen und internationalen Sorten an Fisch und Meeresfrüchten bestaunst und einem Café an der anderen Ecke genießt, vergeht die Zeit schneller als du denkst.
Kaufe auf Palmas Märkten für deine Lieben daheim eine original mallorquinische Spezialität, denn ein köstliches Souvenir ist den meisten lieber als ein Staubfänger. Beispielsweise die dekorativ aufgefädelten Pfefferschoten aus Sa Pobla oder Pòrtol. Auf Spanisch heißen diese „Guindillas“. Den Strang gibt es für fünf bis sieben Euro.