Mallorca Today

Matthias Reim bereut nichts

22.11.2007 /

«Mein Comeback wäre ohne meinen tiefen Fall zuvor nicht möglich gewesen», sagt Schlagersänger Matthias Reim. Die Hoffnung auf erneuten Erfolg habe ihm jedoch die Kraft zum Weitermachen gegeben.

Nach einem Insolvenzverfahren hatte er 2001 «wieder ganz am Anfang gestanden». Sechs Jahre später geht es dem auf Mallorca lebenden Musiker viel besser. Anlässlich seines 50. Geburtstages am Montag (26. November) schaut er deshalb auch gern zurück.

«Ich würde in meinem Leben nichts anders machen», sagt der vierfache Vater im ddp-Gespräch. Man dürfe nach Niederlagen nicht aufgeben. Er habe immer nach dem Motto gelebt: «Arme hochkrempeln und weitermachen». 1990 wurde Reim deutschlandweit mit dem Song «Verdammt ich lieb dich» bekannt. Das Lied belegte viele Wochen Platz eins der Charts. Der Ohrwurm verkaufte sich mehr als zwei Millionen mal. Seither veröffentlichte der gebürtige Hesse 13 Alben.

«Wenn die Fans mich wollen, stehe ich noch weitere 20 Jahre auf der Bühne», hofft Reim, der stets selbst komponiert, textet, mischt und seine Lieder einspielt. Schließlich interessiere ihn «außer Musik nicht anderes». Ob ihn dann allerdings die «Mädels immer noch so megasexy» fänden wie heute, wisse er nicht. Allerdings gibt der Sänger auch zu, dass er noch arbeiten muss. «Ich muss noch viel Geld verdienen, um das Megadesaster von damals aufzuräumen», gibt Reim unumwunden zu.

Besonders aufgrund seiner Rückschläge im Leben, zu denen Reim auch die gescheiterte Beziehung zu Schlagersängerin Michelle zählt, hält es der Wahl-Mallorquiner für wichtig, «über sich selbst lachen zu können». Mit der Abwandlung seines größten Hits in «Verdammt ich hab nix» für den Werbespot eines Leihwagenanbieters hatte Reim die Lacher im Sommer dieses Jahres auch wieder auf seiner Seite. Da habe er gern bestimmte Klischees bedient, meint der Sänger dazu nur.

Zu seinem 50. Geburtstag fühlt sich Reim vor allem von den Medien dazu gezwungen, zurückzublicken. Dann mache man das automatisch. «Allerdings fühle ich mich überhaupt nicht wie 50, eher wie 25, nur mit Falten», schränkt er ein. Seine in den vergangenen Jahren erworbenen Lebensweisheiten möchte Reim dann aber doch weitergeben. «Deswegen erscheint im Sommer kommenden Jahres mein nächstes Album», verrät der zum dritten Mal Verheiratete. Er wolle die «Männer da draußen nicht ohne seinen Rat lassen». Nicht umsonst heiße sein aktuelles Werk «Männer sind Krieger».

Mit diesem Album tourt der Musiker mit seiner Band fast jedes Wochenende durch Deutschland. «Mein Alltag sieht so aus, dass ich Donnerstag von Mallorca nach Deutschland fliege und dort bis Sonntag auftrete», verrät Reim. An seinen freien Tagen auf der Ferieninsel verbringt er viel Zeit mit seinem dreijährigen Sohn Romeo, mähe Rasen, hacke Holz, gehe Einkaufen oder kümmere sich um sein Büro. Jetzt im Winter wolle er wieder häufiger ins Tonstudio gehen und am Album arbeiten.

Seinen runden Geburtstag will der Schlagersänger kaum feiern. «Meine Band kommt und wahrscheinlich mein Vater und Bruder», sagt Reim. Ansonsten könne man zurzeit mit dem Wetter auch keinen nach Mallorca locken. Es regne mehr als in Deutschland. «Und eigentlich bin ich kein geselliger Typ», ergänzt der Jubilar. Er lebe «sehr zurückgezogen».