Gota Fría – „Kühler Tropfen“, so nennen die Mallorquiner ihre herbstlichen Regenfälle. Sie haben mit dem Klimawandel nichts zu tun, sondern sind typisch für mediterrane Küstenregionen. Alle Jahre wieder kann es ab September bis in den Spätherbst hinein ab und an mal ungemütlich werden auf der Sonneninsel.
Heftiger Regen, Blitze, Wind und manchmal sogar Hagel wüten auf Mallorca, wenn es nach den Sommermonaten plötzlich um einige Grade kühler wird. Ursache: Die Wassertemperatur des Meeres ist dann höher als die Lufttemperatur. Folglich verdampft das Meerwasser und bildet in ungefähr zehn Kilometer Höhe Kumuluswolken. Wenn sich diese Wolken entladen, kommt es zu Unwettern.
In wenigen Stunden kann eine „Gota Fría“ unglaubliche Regenmengen bescheren 150 bis 200 Liter pro Quadratmeter sind nicht ungewöhnlich. Für die Aufnahme der Wassermassen sorgen die sogenannten „Torrentes“ dabei handelt es sich um künstlich angelegte Wasserläufe. Wenn sie regelmäßig gereinigt werden, funktionieren sie recht gut. Für die Wasservorräte der Insel sind die Regengüsse natürlich herzlich willkommen: Die beiden Stauseen Cúber und Gorg Blau im Tramuntana-Gebirge füllen sich innerhalb weniger Stunden.
Achtung: Nehmen Sie Wetter-Warnungen auf Mallorca sehr ernst! Wanderungen oder gar Segeltörns sind bei Unwettern lebensgefährlich. Allein die Winde können eine Stärke von rund 120 Stundenkilometern erreichen, das Meer türmt sich zu gigantischen Wellen auf.
Foto: Jürgen Modrow