Bei der Wahl der Restaurants sind für diät- und gesundheitsbewusste Genießer klassisch mallorquinische Restaurants nicht unbedingt die erste Wahl. Denn die traditionelle Inselküche arbeitet (leider immer noch) viel mit fettreichen Bestandteilen wie Schweineschmalz (Basis der leckeren, aber höchst „sündigen“ Ensaimada) und Butter.
Aber mehr und mehr wird auch hier vor allem mit Olivenöl gekocht manchmal allerdings auch zu viel. So kann das auf den ersten Blick gesunde „Tumbet“ mit allerlei Gemüse auch zur kalorienreichen Angelegenheit werden, wenn der Koch bei der Zubereitung zuviel Öl verwendet.
Eine Alternative sind die jüngeren Mallorquiner, die die Rezepte ihrer Väter quasi „entfetten“ und als moderne Variante zubereiten. So z.B. im Ca’n Carlos in Palma, im Genestar in Alcúdia, im Santi Taura in Lloseta oder im El Jardín in Port d’Alcúdia.
Ebenfalls ein Bewahrer alter Inselrezepte ist Juan Abrines in seinem Restaurant Celler Can Carossa in Lloseta er war sozusagen der Lehrmeister von Santi Taura. Sein Bewahren geht einher mit modernen Adaptionen er interpretiert die Rezepte seiner Ahnen leichter und feiner, und er nutzt natürlich vor allem saisonale Marktprodukte und einwandfreies Fleisch von ihm bekannten Erzeugern.
Die nahezu ausschließlich einheimische Klientel dankt es ihm und kommt immer gerne in seine hübsche Steinmauerfinca samt Garten, in dem man im Sommer wunderbar die Ruhe des idyllischen Dörfchens genießen kann (C/. Nou, 28; Tel. 971 514 023). Nicht zu vergessen die Finca Es Serral bei Artà. Obst, Gemüse, Kräuter und etliche Tiere stammen von der Finca und werden ohne Chemie gepflegt.
Darum kümmert sich Hausherr Sebastian höchstpersönlich, während seine wunderbare Frau und perfekte Köchin Margalida Amoros feinste Speisen auf die Teller zaubert das Ganze bezahlbar und in hübsch-romantischer, ländlicher Idylle. Hier isst man leckeres „Pollo feliz“ (glückliches Huhn) und weiß, dass der Name noch stimmt! (Ctra. Artà – Cala Torta, Tel. 971 835 336).
Eine andere Option sind auch etliche der gehobenen Restaurants, die ihrer anspruchsvollen, körperbewussten Klientel eine moderne, oft mediterrane, leichte Küche anbieten. Da kann man kaum etwas falsch machen, speziell, wenn man bei der Bestellung nachfragt und um ein leichtes Gericht bittet.
Aber Achtung: Der ein oder andere Klecks Butter natürlich nur des guten Geschmacks wegen kommt dennoch oft zum Einsatz… Ein wenig sicherer sind da schon die vegetarischen Restaurants, wenn man mal von der fast schon inflationären Verwendung fettiger Käse absieht. Also Achtung vor derartigen Fettfallen! Aber letztlich wird in Veggie-Lokalen nährstoff- und vitaminreich gekocht.
Ein Klassiker für Vegetarier ist das Bon Lloc in Palma. Der sympathische Besitzer Juanjo Ramirez hat mit seinem Konzept seit vielen Jahren großen Erfolg. Geboten wird abwechslungsreiche vegetarische Küche und ökologischer Wein das Ganze in hübschem Bistro-Ambiente, zentral in der Altstadt gelegen.
Sein Lokal ist nur mittags geöffnet, und ohne Reservierung bekommt man kaum einen Platz. Es gibt ein täglich wechselndes viergängiges Menü mit jeweils zwei Auswahlmöglichkeiten (12,50), wobei man die Gänge auch einzeln ordern kann (C/ Sant Feliu 7, Tel. 971 718 617).
Im trendigen Santa Catalina-Viertel in Palma de Mallorca gibt es am Rande bei den Mühlen in der Calle Industria das Vegetaria. Mutter Charo Ares und Sohn Kike haben sich hier ihren Traum erfüllt und vor fünf Jahren das Lokal eröffnet.
Der besondere Service: Es wird auch nach Hause geliefert. Die zufriedenen Gäste tun übrigens nicht nur ihrer Gesundheit etwas Gutes, sondern auch noch Kindern in Indien, denn 10% des Erlöses gehen an eine Stiftung (Tel. 971 282 562). Salate ohne Ende in allen Varianten und auch nach eigenem Wunsch komponiert findet man im modernen Mas Natural an der Plaça España.
Daneben gibt es aber auch fleischliche Genüsse, so dass hier auch „gemischte Paare“ wunderbar essen gehen können… (Tel. 971 722 232). Ein paar Meter weiter findet man das La Ruta Verde. Kleine Speisen, frisch und lecker zubereitet, das Ganze in familiärer Atmosphäre (C/. Marquès Fontsanta, 6; Tel. 971 775 063).
In Inca steht seit Frühjahr 2004 Vater Juan Coll in seinem Restaurant Es Ginebro in der Küche, assistiert wird er von Frau und Tochter. Auch er verwendet vorzugsweise biologisch einwandfreie Ware, die er mangels Angebot oft nur bei Festland-Lieferanten findet. Hier muss man nicht tief in die Tasche greifen, um sich gesund satt zu essen: Das Mittagsmenü gibt es schon für 10 Euro, das Abendmenü für 15 Euro (Av. Bisbe Llombard, 119; Tel. 971 500 209).