Im Süden der Baleareninsel ragt mitten in der Tiefebene der Berg Puig de Randa 542 Meter in die Höhe. Er liegt zwischen den beiden Orten Algaida und Llucmajor und erinnert mit seiner Form an einen Tafelberg.
Karte und Lage
Seine Gipfelebene ist flach und weit, und zu seinen Füßen schmiegt sich das malerische Dorf Randa in die Landschaft. Der Puig de Randa ist der einzige Berg im Landesinneren und schon von Weitem sichtbar.
Für die Menschen auf Mallorca ist er der „heilige Berg“, denn hier oben befinden sich – auf unterschiedlichen Höhen – gleich drei Klöster: das Ermita de Sant Honorat, das Santuari de Nostra Senyora de Gràcia und das Santuari de Nostra Senyora de Cura. Deshalb wird er auch als Klosterberg von Mallorca bezeichnet.
So ist es auch kein Wunder, dass der Berg ein beliebter Wallfahrtsort ist, zu dem ein sehr schöner Pilgerweg führt. Doch auch der herrliche Ausblick ist eine Abstecher wert.
Der Puig de Randa und seine Klosteranlagen
Die Landschaften im Süden Mallorcas sind für ihre paradiesischen Strände, das angenehme Klima und nicht zuletzt für ihre tollen Sehenswürdigkeiten bekannt. Eine davon ist zweifellos der Puig de Randa.
Über die Serpentinen-Straße kommt man bequem mit dem Auto zum Gipfel, dennoch sind hier auch immer viele Wanderer und Radfahrer unterwegs, welche die einzigartige Aussicht genießen. Diese reicht im Norden über das Tramuntana Gebirge und im Westen bis hinüber zur Bucht von Palma.
Für mich ist die Rundwanderung vom Dorf Randa aus, verbunden mit dem Besuch der drei Klöster, eine der schönsten Wanderungen Mallorcas.
Richard Hanke
Das unterste und erste von den drei Klöstern ist das Santuari de Gràcia. Für viele ist es das schönste, denn kein Geringerer als Antoni Gaudí wirkte einst an den Umbauarbeiten mit. Es stammt aus dem 15. Jahrhundert und scheint förmlich an den steilen Felsen zu kleben. Der Außenbereich besteht aus einer liebevoll bepflanzten Anlage, von der ein Fußweg zu einer schönen Aussichtsplattform führt.
Weiter führen die Wege zum Santuari de Sant Honorat. Der Blick vom Vorplatz ist ebenfalls großartig und reicht weit über die Ebene, allerdings ist diese Anlage nur teilweise für die Öffentlichkeit freigegeben.
Das dritte und höchste der drei Klöster ist das Santuari de Nostra Senyora de Cura aus dem 13. Jahrhundert. Es wird auch einfach Kloster Randa genannt. Zu der Anlage gehören die sehr hübsche Klosterkirche mit der Betlehemgrotte und ein Museum. Im neueren Trakt der Anlage befindet sich zudem ein Restaurant.
Mein Highlight ist jedoch die Aussichtsterrasse: Wer dieses Kloster in den Abendstunden besucht, erlebt nämlich einen spektakulären Sonnenuntergang, der die Insel in ein atemberaubendes Licht taucht. Und wer nicht nur den Sonnenuntergang sondern auch den Sonnenaufgang bestaunen möchte, der hat sogar die Möglichkeit im Kloster zu übernachten.
Gut zu wissen:
Im Kloster Santuari de Nostra Senyora de Cura kann man nicht nur kostengünstig, sondern auch luxuriös übernachten. Selbst eine Deluxe-Suite mit Jacuzzi gibt es. Es müssen jedoch mindestens zwei Nächte gebucht werden.
Gleich unterhalb von Kloster Randa befand sich einst die Wohn-Höhle von Ramon Llull (1232 –1316). Der mallorquinische Philosoph und Theologe verbrachte auf dem Gipfel des Puig de Randa sehr viel Zeit und gab sich als Einsiedler geistigen Studien hin.
Auf dem Berggipfel befindet sich übrigens seit 2019 auch eine neue Radaranlage zur Flugüberwachung. Diese sieht schon fast futuristisch aus im Umfeld der drei Klöster.
Ein spannender Berg mit herrlicher Aussicht in alle Richtungen
Der Puig de Randa zählt in dieser Region von Mallorca zu den interessantesten Ausflugszielen und ist aufgrund seiner Lage ein sehr beeindruckender Ort, der mich immer wieder fesselt.
Wer den Klosterberg mit dem Auto besuchen möchte, findet reichlich Parkplätze vor: Nicht nur auf dem höchsten Punkt, sondern bei allen Klosteranlagen.
Ein Besuch ist ganzjährig möglich, das Museum hat jedoch nur von 10.00 bis 13.00 und 16.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.
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