Schmerz, lass bloß nicht nach: Nirgendwo auf der Welt zelebrieren Gläubige die Passion Christi eindrucksvoller als in Spanien! In der Karwoche (Semana Santa) ziehen hunderte von vermummten Gestalten mit hohen spitzen Kapuzen und rasselnden Eisenketten durch die Straßen. Manche tragen riesige Holzkreuze oder üppig geschmückte Altäre mit Heiligenfiguren.
Auf Mallorca gibt es über 50 Bruderschaften (Confraries), 30 davon in Palma. Die Mitgliedschaft ist eine Ehre und wird meist vom Vater auf den Sohn vererbt - heutzutage auch von der Mutter auf die Tochter (seit einigen Jahren organisieren sich Frauen in Schwesternschaften). Die Kapuze soll Anonymität garantieren, denn Buße ist reine Privatsache.
Die Karwoche (Semana Santa) beginnt in Palma de Mallorca traditionsgemäß am Palmsonntag. Am Gründonnerstagabend ziehen 30 Bruderschaften zur "Processió de la Sang"- Prozession in mittelalterlichen Kostümen, Eisenketten und Heiligenfiguren durch die Straßen. An Karfreitag (Divendres Sant) finden in mehreren Städten auf Mallorca Passionsspiele statt. Zum Beispiel die Kreuzabnahme-Prozessionen (Devallements) vom Kalvarienberg zur Pfarrkirche in Pollença oder eine Aufführung auf den Stufen von Palmas Kathedrale La Seu.
Am Ostersonntag werden die wichtigsten Ostermessen abgehalten. Um 8.00 Uhr ist Messe in Llucmajor; anschließend eine Führung der Jesusstatue in einer Männerprozession von der Kirche zur Begegnung (Encuentro) am Rathausplatz mit der von Frauen getragenen Marienfigur aus der Pfarrkirche; gleichzeitig sonntäglicher Markt. Osterdienstag: Tag der meisten Romerías (Wallfahrten) auf Mallorca, zum Beispiel die Pancaritat von Algaída zur Nostra Senyora de la Pau bei Castellix. Sonntag nach Ostern: Großes Volksfest auf Palmas Bellver-Schloss (mit umfangreichem Kinderprogramm).
Nicht erschrecken, diese vermummten Kapuzen-Männer pflegen keinerlei Verbindung zum Ku-Klux-Klan! Genausowenig haben sie mit den düsteren Zeiten der Inquisition oder gar mit dem Henker-Handwerk am Hut. Es sind gläubige Christen, die an den Osterprozessionen der spanischen Semana Santa (Karwoche) teilnehmen. Am Gründonnerstag wird Palma Schauplatz einer wonnevollen Tragödie. Schon mittags sichern sich erste Besucher die besten Plätze auf den Zuschauertribünen.
Erst am späten Nachmittag beginnt die größte und wichtigste Osterprozession Mallorcas, die ""rocessó del Sant Crist de la Sang" (Prozession des Heiligen Christus vom Blut). Alle Bruderschaften der Insel nehmen daran teil. Angeführt wird das barock anmutende Spektakel seit dem 16. Jahrhundert von den Offizieren der ältesten Bruderschaft "Confraria de la Sang". Privilegierte Büßer dürfen die tonnenschweren Altäre mit Heiligenfiguren tragen. Die riesigen Kreuze werden von den sogenannten "nazarenos" geschultert. Stundenlang tropft Kerzenwachs auf die Pflastersteine der Altstadt. Dumpfe Trommelschläge, Rasseln von Ketten, Peitschenhiebe - und jede Menge Besucher, die von ganzem Herzen mit Jesus und der Jungfrau Maria weinen. Erst in den frühen Morgenstunden des Karfreitags erreichen die vielen tausend Büßer wieder die Spitalkirche - Beginn und Ziel der Prozession. Übrigens: Die Freude der Auferstehung wird genauso intensiv erlebt wie das Martyrium - meist in Form eines ausgelassenen Kneipenzugs.
Eine trutzige schnurgerade Treppe, die sage und schreibe 365 Stufen zählt. Gesäumt von Zypressen und Öllampen, führt sie vom Ortskern des historischen Städtchens Pollenca hinauf zur Wallfahrtskapelle mit herrlichem Panorama-Plateau. Jedes Jahr am Karfreitag kommen hunderte von Besuchern an diesen malerischen Ort. Wer ein schönes Plätzchen gefunden hat, wartet stundenlang geduldig auf die stimmungsvolle Kreuzabnahme-Prozession.
Nach der Andacht in der kleinen Wallfahrtskapelle von 1794 auf Pollenças Kalvarienberg (Calvari) beten noch einige Gläubige zum lebensgroßen Kruzifix auf dem Vorplatz, das von zwei Pollencins in römischen Gewändern bewacht wird. Das Szenario gleicht einem Passionsspiel. Von diesem Plateau in 170 Meter Höhe genießt man einen traumhaften Blick auf die Stadt und die Bucht von Pollença. In der Dämmerung beziehen zwei römische Soldaten Stellung am riesigen Holzkreuz, das auf Pollencas Kalvarienberg errichtet wurde. Entlang der 365stufigen Treppe werden in stundenlanger Arbeit alle Öllampen entzündet. Die Treppe ist breit wie ein Weg. Auf jeder Stufe scharen sich inzwischen links und rechts tausende von Zuschauer. Unten im Ort bevölkern hunderte die Plätze entlang des Prozessionswegs. Historische Straßenlaternen tauchen die Menschenmenge in ein warmes Gelb.
Erst, wenn es stockdunkel ist, setzt sich die Prozession oben auf dem Kalvarienberg in Bewegung. Ganz langsam. Schritt für Schritt. Ein Lichtermeer aus Fackeln und Laternen. Dazu ein monotones meditatives Trommeln als einzige Geräuschskulisse. Von vermummten Büßern mit spitzen Hüten (Nazarenos) begleitet, wird dann am späten Abend die in ein schwarzes Spitzentuch gehüllte Christus-Statue dann im Rahmen einer stimmungsvollen Kreuzabnahme-Prozession treppab vom Kalvarienberg in die Pfarrkirche "Nostra Senyora dels Angels" getragen (Devallement). Dort zelebriert die Gemeinde eine Mitternachtsmette. Pollença ist inselweit berühmt für seinen mystischen Karfreitag (Divendres Sant). Sie möchten dieses traditionelle Fest miterleben? Dann logieren Sie im exklusiven Lifestyle-Fincahotel mit Schwimmbad und Spa-Bereich ganz in der Nähe.
Großes Fest auf Palmas Castell Bellver. Sie haben es Ostern nicht mehr auf die Insel geschafft? Dann jetten Sie eben eine Woche später zum sogenannten Engelssonntag nach Palma! Nach altem Brauch wird ein gigantisches Volksfest auf dem Schloss Bellver veranstaltet. Jedes Jahr kommen rund 20.000 Besucher zum bunten Spektakel hoch über der Hauptstadt. Wenn Sie mitfeiern möchten, haben wir für Sie einen günstigen Hotel-Tipp in fußläufiger Entfernung zum Schloss.
Besonders am Ostersamstag werden Empanadas gegessen, das sind halbrunde Taschen aus fettem Mürbeteig mit herzhafter Füllung (Fleisch oder Fisch, dazu Gemüse, Rosinen und Pinienkerne). Sind die Teigtaschen mit süßer Marmelade oder Quark gefüllt, heißen sie "Robiols". Aus den Teigresten werden traditionell die Plätzchen Crespells gebacken. Ostereier sind übrigens auf Mallorca genauso populär wie in Deutschland. Die Schaufenster der Konditoreien konkurrieren um die schönsten Schoko-Eier ("Mona de Pascua"). Nach einem katalonischen Brauch bekommen Kinder ein "Mona de Pascua" von ihren Paten geschenkt.
Gründonnerstag, Karfreitag und Ostermontag sind auf Mallorca Feiertage - in Palma wird nicht gearbeitet. Den Läden ist es aber freigestellt, am Gründonnerstag zu öffnen (in der Regel machen von diesem Recht nur größere Kaufhäuser und Supermärkte Gebrauch). Am Karfreitag bleibt inselweit alles geschlossen (Ausnahmen machen nur die Urlaubszentren). Der Samstag ist ein ganz normaler Arbeitstag - optimal für einen ausgiebigen Einkaufsbummel. Am Ostermontag bleiben in Palma die Läden zu - die Mallorquiner fahren zum Picknick ins Grüne oder gehen in irgendeinem schönen Restaurant auf dem Land opulent essen.
Die Oster-Umzüge der Bruderschaften in Manacor sind ein sehr beeindruckendes Schauspiel. In der Karwoche ziehen die Büßer mit ihren langen spitzen Hüten am Mittwoch, Donnerstag und Freitag abends durch die Gassen von Manacor. Der letzte Umzug ist am Ostersonntag in der Frühe zu bestaunen. Wenn Sie ein Oster-Arrangement im exklusiven Finca-Hotel nahe Manacor buchen, können Sie diese mystischen Prozessionen hautnah miterleben.
Die Mallorquiner picknicken an den Ostertagen gerne oder gehen in den Dörfern und Kleinstädten der Insel essen. Als Gast eines Finca-Hotels sind Sie von traumhafter Natur umgeben - herrlich zum Schlemmen im Freien! Viele Finca-Hotels bieten auch ein hauseigenes Gourmet-Restaurant. Nach dem opulenten Oster-Mahl ein wenig Bewegung gefällig? Kein Problem, denn Finca-Hotels sind optimale Ausgangspunkte zum Wandern und Radeln! Tipp: Finca, Flüge und Mietwagen so früh wie möglich buchen, denn in den Osterferien kommt es aufgrund der großen Nachfrage häufig zu Engpässen!
Von Oster-Events über Wandern und Radeln bis hin zum Sightseeing: Für Gruppen ab sechs Personen entwerfen unsere Partner ein individuelles Reiseprogramm. Teilen Sie uns einfach per Mail Ihre Wünsche und Ihr Budget mit, dann nehmen wir Kontakt mit Ihnen auf (E-Mail und Telefonnummer nicht vergessen!)