Die Altstadt von Palma de Mallorca ist nicht nur für ihre hübschen Geschäfte und das charmante Flair bekannt, sondern auch für die vielen geschichtsträchtigen Gebäude. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel befindet sich in der Nähe der Kathedrale La Seu beziehungsweise des Hafens und ist den meisten Urlaubern bei einem Bummel durch die Altstadt Palmas sicherlich schon einmal aufgefallen: La Lonja.
Kleine Orientierungshilfe: Der Bau liegt gleich an der Hauptstraße Avinguda de Gabriel Roca. La Lonja ist eines der Meisterwerke der gotischen Baukunst und entstand nach den Plänen des mallorquinischen Architekten Guillem Sagrera (1380 bis 1456).
Vom Baubeginn 1426 bis zur Fertigstellung 1447 vergingen 21 Jahre. Die Sandsteine, die dafür verwendet wurden, stammten aus einem Steinbruch bei Santanyi im Südosten von Mallorca.
Für mich als Architektur-Liebhaber ist La Lonja der Place to be. Die gotischen Details und die Palmensäulen sind einfach faszinierend.
Richard Hanke
Die Geschichte von La Lonja
Guillem Sagrera war kein unbekannter Architekt. Geboren in Felanitx, hatte er sich bereits als Steinmetz und Künstler bei der Gestaltung des “Mirador”-Portals der Kathedrale einen Namen gemacht.
Schon mit dieser Arbeit bewies er sein außerordentliches Können und sein ungewöhnliches Talent, was zahllose Besucher der Hauptstadt Palma bis heute immer wieder bestätigen können. Von 1452 bis in die 1830er Jahre diente La Lonja als Sitz der Seehandelsbörse. Unter anderem wurden hier auch geschäftliche Transaktionen abgewickelt.
Als die Glanzzeit des Seehandels vorbei war und die Börse aufgelöst wurde, fungierte La Lonja zunächst als einfaches Warendepot. Danach waren hier nacheinander eine Artillerie-Manufaktur und ein Gericht untergebracht. Von 1886 bis 1962 diente La Lonja als Museum für Malerei und Archäologie.
Heute kann das Gebäude, nach dem ein ganzes Stadtviertel benannt wurde, besichtigt werden.
La Lonja heute: Schmuckstück im Herzen von Palma de Mallorca
Wenn ich an La Lonja (Plaça de la Llotja, 5, Palma) vorbeigehe, werfe ich fast schon automatisch einen bewundernden Blick auf die Fassade. Die acht Türmchen aus Stein an der oberen Brüstung und die vier großen, achteckigen Türme an den Ecken erinnern mich immer an eine stolze Festung.
Für mich gehört das Bauwerk zweifellos zu den schönsten Gebäuden der Insel. Der Blick ins Innere lohnt sich. Obwohl der Grundriss im Prinzip aus einer einzigen großen Halle besteht, wird er durch wunderschöne Säulen aufgelockert und unterteilt. Diese Säulen stellen die Stämme von Palmen dar. Nach oben hin ergibt sich somit das Bild eines verwunschenen Palmenhains.
Vor einigen Jahren wurde das Bauwerk für zweieinhalb Millionen Euro aufwendig saniert. Das Dach befindet sich wieder in seinem ursprünglichen Zustand und fungiert nun als begehbare Terrasse. Regelmäßig finden in dem Gebäude interessante Ausstellungen statt.
Öffnungszeiten:
Es hat dienstags bis samstags von 11.00 bis 14.00 Uhr und 17.00 bis 21.00 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 11.00 bis 14.00 Uhr geöffnet. Montag ist Ruhetag.
Karte und Lage
Das Viertel mit dem Namen La Lonja
Wie schon angesprochen, bildet der Bau das Zentrum eines Stadtteils, der nach ihm benannt wurde und nur einen Katzensprung vom Hafen entfernt liegt. Er ist ein beliebter und sehr reizvoller Ort, der zu einem Spaziergang einlädt.
In den malerischen Gassen rund um die Calle Apuntadores warten hübsche Restaurants und Cafés, die nicht nur Bier und Wein im Angebot haben, sondern auch eine Auswahl an leckeren Speisen. In einigen Lokalen und Bars trägt Live Musik zur Unterhaltung bei. Das Ambiente ist vor allem abends stimmungsvoll und heiter, und auch La Lonja wird dann durch Scheinwerfer in ein magisches Licht getaucht.
Imposantes Gebäude und quirliges Treiben in den Straßen
Die einstige See-Handelsbörse von Palma ist mit ihrer prächtigen Architektur und ihrer tollen Lage ein interessantes Ziel für einen Spaziergang: auch dann, wenn das Wetter mal nicht mitspielt.
Sehenswürdigkeiten in der Nähe von La Lonja:
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