Mallorca Today

US-Flugzeugträger Enterprise vor Mallorca

28.06.2011 /

Der US-Flugzeugträger USS Enterprise ist in der Bucht von Palma de Mallorca vor Anker gegangen. Voraussichtlich bis zum 3. Juli 2011 soll das ehemals größte Kriegsschiff der Welt bleiben.

Das gigantische Schiff wurde am 25. November 1961 in Dienst gestellt und misst 342,3 Meter in der Länge und 78,3 Meter in der Breite. Bewaffnet ist die "Big E" mit drei Sea-Sparrow-Statern sowie drei 20 Millimeter Phalanx CIWS. Bei maximaler Auslastung findet sich auf der USS Enterprise Platz für 110 Flugzeuge.

Die Standardbesatzung besteht aus 5230 Mann. Je nach Aufgaben sind die Mitarbeiter in mehrere so genannte Departments aufgeteilt. Das Air Department beispielsweise ist zuständig für den Flugbetrieb, das Operations Department überwacht den Luftraum, übernimmt die Aufklärung und leitet die Kampfeinsätze. Die Verwaltung und Versorgung der schwimmenden Kleinstadt wird vom Executive Department übernommen.

Die USS Enterprise war bei Inbetriebnahme der weltweit erste Flugzeugträger mit Kernenergieantrieb. Im Schiff befinden sich zu diesem Zwecke acht Druckwasserreaktoren, die den Dampf für die Getriebeturbinen erzeugen. Die Turbinen leiten die Energie an die jeweils fünfblättrigen Schiffsschrauben weiter. Mit dieser Antriebsart bringt es die USS Enterprise auf eine beachtliche Höchstgeschwindigkeit von 36 Knoten. Von Zeit zu Zeit müssen die Reaktoren neu befüllt werden.
Der große Vorteil dieser Antriebsart besteht darin, dass die USS Enterprise keinen Schiffstreibstoff mitführen muss und so wesentlich mehr Platz für den Flugzeugtreibstoff zur Verfügung hat.

Die USS Enterprise ist ein ausgesprochen geschichtsträchtiges Schiff. Am 19. Oktober 1962 lief die "Big E" nach Kuba aus, da dort sowjetische Raketenbasen entdeckt worden waren. Einen Tag später ordnete der damalige US-Präsident Kennedy eine Seeblockade um Kuba an, welche die USS Enterprise zusammen mit der USS Independence durchführte.
Im Jahre 1969 ereignete sich ein schwerer Brand auf dem Schiff. Aufgrund der heißen Abgase eines gerade startenden Flugzeugs explodierte der Sprengkopf einer Rakete. Durch die Wucht der Explosion wurde ein riesiges Loch in den komplett befüllten Tank des Fliegers gerissen. Durch die rasche Brandentwicklung und die enorme Hitze des Feuers detonierten unzählige weitere Fliegerbomben, was zur Folge hatte, dass auch Löcher im Flugdeck entstanden und sich das Feuer so rasend schnell auch in die darunter liegenden Decks ausbreiten konnte. Der Zwischenfall kostete 25 Besatzungsmitglieder der USS Enterprise das Leben.
Zuletzt nahm das Kriegsschiff an der Operation "Enduring Freedom" zur Bekämpfung von somalischen Piraten teil.