Die U-Bahn auf Mallorca entpuppte sich kurz nach der Eröffnung im Frühjahr 2007. als U-Boot, weil die starken Herbstregenfälle damals in Kombination mit schweren Baufehlern das Ganze langfristig unter Wasser gesetzt hatten.
Zumal dies die ohnehin schon exorbitanten Baukosten drastisch erhöhte. Nach all diesen nahezu überwundenen Anfangsschwierigkeiten läuft die Metro im Normalbetrieb und verbindet Palmas Innenstadt (Station ist an der Plaza España), ein großes Gewerbegebiet (Son Castelló) und die Universität an der Landstraße nach Valldemossa. Jedoch wird sie nicht so intensiv angenommen wie ursprünglich gewünscht. Daher wird der Fahrplan jetzt während der Uni-Ferien (bis Anfang September) drastisch reduziert, quasi um die Hälfte, da die Züge kaum ausgelastet sind. Die Ersparnis von ca. 140.000 Euro steht jedoch in keinem Verhältnis zu den über 250 Millionen Euro Bau- und Renovierungskosten, wird aber nicht unbedingt zu einem verbesserten Verhältnis der Ansässigen zu "ihrer" Metro führen. Speziell die Geschäftsleute im Gewerbegebiet bedauern diese Entscheidung, wird doch auch im Sommer eingekauft.
Aber Spanien ist ein Autofahrerland, und Mallorca steht statistisch gesehen ganz weit vorne, wenn man die Relation Einwohner/Auto betrachtet. Öffentliche Verkehrsmittel werden immer noch zu wenig genutzt, obgleich das Netz von Bus und Bahn mittlerweile gut ausgebaut und empfehlenswert ist. Immerhin gibt es aktuell bereits 106 Überland-Buslinien (im Winter knapp 80) mit über 1.100 Haltestellen, die von über 250 Bussen angefahren werden. Überdies sind die Tickets wirklich günstig. Noch preiswerter kommt man von A nach B mit der so genannten "Tarjeta intermodal". Dies ist ein besonders preiswertes Monatsticket und bringt je nach Benutzergruppe (es gibt Staffelungen) Reduzierungen bis zu 80% auf den Normalpreis. Mit dieser Karte kann man alle Transportmittel (Ausnahme: der von einer Privatfirma betriebene Zug nach Sóller) benutzen. Über 100.000 zufriedene Kunden belegen den Erfolg.