Mallorca Today

Prozessionsspinner auf Mallorca wieder unterwegs

21.03.2017 /

Pünktlich zum Ende der Mandelblütensaison ist es mal wieder so weit: Die Prozessionsspinner-Raupe (procesionarias) treibt auf Mallorca ihr Unwesen.

Ihre feinen langen Härchen enthalten das Gift Thaumatopein, welches bei Kontakt zu einem starken allergischen Schock, Verbrennungen, Asthma und sogar Blutdruckabfall führen kann. Bei einer allergischen Reaktion rötet sich zunächst die betroffene Stelle, nach kurzer Zeit folgen schmerzender Juckreiz, Bläschen und Beulen. Besonders gefährlich werden können die Raupen, wenn ihre Haare in den Mund gelangen und eine Schwellung der Schleimhäute verursachen. Daher niemals mit den Händen über die Kontaktstelle reiben und das Gift verteilen.

Die drei Zentimeter langen schwarz-braunen Raupen halten sich vor allem in der Nähe von Pinien und Kiefern auf. Problematisch: Durch die Frühjahrswinde werden ihre Härchen aufgewirbelt und durch die Luft geweht, wodurch sie sich überall unbemerkt verteilen. Im Januar und Februar schlüpfen die Raupen aus ihren Nestern in den Kiefern und bahnen sich ihren Weg Richtung Boden, um sich dort zu vergraben und im Sommer als Schmetterling aus ihrem Kokon zu schlüpfen. Im März kriechen und krabbeln die Tiere deshalb in Scharen über die Insel. Typischerweise begeben sich die Raupen, angeführt von einem Weibchen der Gruppe, in einer langen Kolonne prozessionsartig auf Wanderschaft. Die Tiere wirken damit größer, was sie vor potenziellen Angreifern aus der Luft schützt.

Im Januar wurden in vielen Gemeinden bereits die Nester von Fachleuten aus den Bäumen geschossen. Die Schädlingsbekämpfung aus der Luft hatte zuvor zu massiven Protesten unter den Anwohnern geführt. Meiden Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit Pinien und Kiefern in den Märzwochen. Falls Sie mit Ihrem Hund in den Urlaub fahren, passen Sie auf, dass er beim neugierigen Schnüffeln mit der Nase nicht mit den giftigen Tieren in Kontakt kommt. Sollten Sie die Prozessionsraupen auf Ihrem Grundstück finden, ist es ratsam, sie zuerst mit Wasser zu begießen und anschließend wegzufegen, sodass sich die Härchen nicht verteilen. Suchen Sie sich jedoch am besten professionelle Hilfe für die Entfernung der Raupen. Die Gemeinden bieten diese kostenlos an. Sollte es dennoch zum Körperkontakt gekommen sein, helfen in der Regel Antihistamin oder Kortison aus der Apotheke. Bei einer Schwellung der Schleimhäute sollten Sie dringend einen Arzt aufsuchen. Weitere Informationen zur Prozessionsraupe finden Sie in unserer Mallorca Notfall-Fibel.